Vallegio Sul Mincio

 

Vallegio Sul Mincio

Erste Ansiedlungen entstanden in Vallegio sul Mincio zwischen dem 4. Jhdt. v. Chr. und dem 1. Jhdt. n. Chr. Vom Ende des 10. bis Anfang des 11. Jhdts. gehörte das Gebiet zum Heiligen Römischen Reich. Im 13. Jhdt. errichteten die Skaliger eine noch gut erhaltene Burg, die aber nur auf Anfrage besichtigt werden kann (Schlüssel beim Bürgermeister).

Am Fuße der Burg liegt der Ortsteil Borghetto di Valeggio. Das ehemalige Festungsdorf ist von aufgefächerten Armen des Mincio durchzogen und für seinen malerischen Charakter bekannt. Fischerei und teils noch im Betrieb befindliche Wassermühlen waren die wirtschaftliche Grundlage der Ansiedlung. Im Zentrum steht auf den Überresten einer romanischen Kirche aus dem 11. Jhdt. die dem Evangelisten Markus geweihte Ortskirche.

Im Rücken Borghettos beherrscht die Ponte Visconteo (genannt "Lange Brücke") das Bild, die eigentlich ein 650 m langer und 21 m breiter stark befestigter Staudamm ist. Die Ponte Visconteo wurde vom Herzog von Mailand Gian Galeazzo Visconti beauftragt und 1393–1395 unter der Bauausführung des Festungsbaumeisters Dominico da Firenze errichtet, wobei 100.000 m3 Erdreich bewegt wurden. Ziel war die Umleitung des Wasser des Mincio um Mantuadurch das Trockengelegen des Wassergraben leichter einnehmen zu können. Aufgrund technischer Probleme und neuer politischen Entwicklungen wurde der Plan nie umgesetzt, bereits 10 Jahre nach Fertigstellung war sie wieder dem Verfall ausgesetzt. Bis heute trägt sie mit der 1920 eingesetzten Eisenbahnbrücke den Verkehr der Strada Provinciale 3, ihr Erhaltungszustand ist aber weiterhin kritisch und wurde 2007 in die Liste der 100 gefährdeten Monumente des World Monuments Fund (WMF) aufgenommen.


Bilder: Fritz-Richard Demmel