Castello Scaligero Sirmione

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Fritz Richard Demmel

Castello Scaligero Sirmione

Die Halbinsel von Sirmione war bereits seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelt, jungsteinzeitliche Pfahlbauten zogen sich um 1700 v. Chr. bis nach Salò am Westufer des Gardasees. Eine Bebauung ist dann erst wieder in der Römerzeit nachweisbar, allerdings kann bei den optimalen topographischen Bedingungen von einer durchgängigen Siedlungsgeschichte ausgegangen werden.

In römischer Zeit wird bereits im 3. Jahrhundert im "Itinerarium Antonini" (Verzeichnis römischer Reichsstraßen) ein Ort namens "mansino Sermione" als Übernachtungsmöglichkeit angegeben. Später gab es drei Villen als Feriensitze höhergestellter Familien.
Erhalten sind lediglich die auf dem letzten der drei Hügel der Halbinsel gelegenen "Grotten des Catull", benannt nach dem Dichter Gaius Valerius Catullus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. Sirmione gelegentlich besuchte.

Von langobardischen Klöster und Kirchen (ab 568 n. Chr.) auf Sirmione ist fast nichts erhalten. Nach der Inquisition 1250 in Südfrankeich flohen die Überlebenden Katharer und Patariner nach Norditalien, die Festung Sirmione war ihre letzte Bastion. Im 13. Jahrhundert dehnte die Familie della Scala ihr Herrschaftsgebiet aus und übernahm 1262 in Verona und Sirmione die Macht.

1276 ging Mastino I. della Scala aus machtpolitischen Gründen gegen die tiefreligiösen Patariner vor und nahm die Burg ein.
Es überlebten 200 Leidensgenossen aus der Zeit der Verfolgung von Montségur 1244. Sie wurden zwei Jahre später gnadenlos als Ketzer auf Scheiterhaufen in der Arena von Verona verbrannt, ein unrühmliches und grausames Kapitel in der Geschichte der Skaliger.
Die Scheiterhaufen brannten einen Tag und eine Nacht, es wurde keine Rücksicht auf Alter oder Geschlecht der Gefangenen genommen.